ungarischer Literaturhistoriker und Kulturphilosoph; galt als einer der angesehensten marxistischen Philosophen; schloss sich nach dem Ersten Weltkrieg den Kommunisten an; Veröffentl. u. a.: "Die Theorie des Romans", "Mein Weg zu Marx", "Die Geschichte und das soziale Klassenbewusstsein", "Geschichte des Realismus", "Goethe und seine Zeit"
* 13. April 1885 Budapest
† 4. Juni 1971 Budapest
Wirken
Georg Lukács wurde am 13. April 1885 in Budapest geboren und entstammt einer sehr wohlhabenden Familie. Sein Vater war Direktor der Budapester Kreditbank. 1904 gründete der junge L. die Thalia-Bühne in Budapest, gemeinsam mit Sandor Hevesi und Laszlo Banoczy. Er studierte in Budapest Philosophie und Staatswissenschaften und promovierte dort 1906 zum Dr. phil. 1909-10 trieb er weitere Studien in Berlin, wo der Philosoph und Soziologe Georg Simmel sein Lehrer war. Damals veröffentlichte L., der bereits 1908 seinen ersten Literaturpreis erhalten hatte, die Bücher "Die dramatische Folge" und "Methodologie der Literaturgeschichte". Er schloß damals Freundschaft mit Ernst Bloch. Nachdem 1911 die Essays "Die Seele und die Formen" und 2 Bände "Entwicklungsgeschichte des modernen Dramas" erschienen waren, ging L. an die Universität Heidelberg. Er war dort mit Max Weber ...